Hautschutz ist Unsinn,oder?
26. August 2021
Hautschutz und Hautpflege hältst du für überflüssig und albern? Dann sei dir bewusst, dass Hautkrankheiten das ganz anders sehen und sich schneller auf dich stürzen können, als du „Dermatitis“ sagen kannst. Mit einem Hautschutzplan und der richtigen Hautschutzpflege bewahrst du deine Haut vor schmerzhaften Entzündungen.
Hautschutz: Kenne dein Risiko
Wie du bereits weißt, schützt dich deine Haut rund um die Uhr vor allen Gefahren, die von außen auf dich eindringen: Keime, Chemikalien, Allergene und viele, viele weitere Partikel und „Störenfriede“. Natürlich kannst du dieses Konzept sich selbst überlassen und darauf hoffen, dass deine Haut es schon irgendwie schafft, sich immer schnell genug zu regenerieren und dich damit vor Reizungen, allergischen Reaktionen, unangenehmen Jucken, Ekzemen und Rötungen zu bewahren.
Oder du weißt dieses System zu schätzen und unterstützt es. Immerhin sind laut der DGUV Hautkrankheiten die mit Abstand am häufigsten gemeldeten Erkrankungen in einem beruflichen Zusammenhang.* Dabei sind übrigens hauptsächlich Hände betroffen. Da du diese kaum verstecken kannst, sind Ekzeme und entzündliche Reaktionen für jeden schnell sichtbar, was eventuell unangenehm sein kann. Vielleicht ist der Griff zur Tube dann doch das kleinere Übel?
Die richtige Reihenfolge für Hautschutz
Wenn die Gefährdungsbeurteilung für deine Arbeit ein Risiko für die Haut ermittelt, so wird ein entsprechender Hautschutzplan erstellt, der Bestandteil der regelmäßigen Unterweisung zur Arbeitssicherheit ist und der an geeigneter Stelle entsprechend veröffentlicht werden muss. Dieser Plan gibt dir genau vor, wann du welche Mittel zu Hautschutz, -reinigung und -pflege verwenden solltest. Diese Mittel werden dir von deinem Unternehmen zur Verfügung gestellt. Halte dich an diesen Plan, denn er ist speziell auf deinen Arbeitsbereich unter Mitwirkung von medizinischem Fachpersonal entwickelt worden.
Gibt es für deinen Arbeitsbereich keinen Hautschutzplan, so kannst du dich trotzdem selber um eine entsprechende Routine kümmern. Gerade durch das häufige Desinfizieren der Hände ist unsere Haut zusätzlich belastet. Wenn du folgende Reihenfolge jeden Tag einhältst, hilfst du ihr dich zu schützen:
1. Hautschutzcreme
Zu Beginn eines Arbeitstages trägst du Hautschutzcreme auf. Diese umschließt deine Haut wie einen unsichtbaren Handschuh, sodass Keime, Partikel, Chemikalien usw. nicht in eindringen können. Nach dem Händewaschen und nach der Pause frischst du diesen Schutz wieder auf.
2. Hautreiniger
Wann du deine Hände waschen musst, brauchen wir dir hoffentlich nicht mehr zu sagen. Beachte dabei, dass du eher lauwarmes Wasser nutzt, da zu warmes Wasser deine Haut schneller aufweicht und reizt.
3. Hautpflege
Zum Abschluss des Arbeitstages und nach dem letzten Händewaschen greifst du zu einer Pflegecreme. Diese versorgt deine Haut mit Feuchtigkeit, Fetten und unterschiedlichen Hilfsstoffen, die ihr bei der Regeneration helfen. Damit diese Zusatzstoffe ihre volle Wirkung entfalten können, machen Pflegeprodukte deine Haut durchlässig. Daher achte immer darauf, dass du sie erst am Ende des (Arbeits-)Tages aufträgst, da ansonsten auch schädliche Keime und Partikel eindringen können.
Diese ganze Thematik ist also gar nicht so sehr aufwendig oder kompliziert. Und lieber mal einen fragenden Blick vom Kollegen einfangen, weil du dir die Hände eincremst als einen missfallenen Blick auf eine schuppig-rote Stelle.
*Quelle: Arbeitsbedingte Hauterkrankungen
Foto: iStock.com/SashaFoxWalters
