Kenne deine Sicherheitsschuhe

Sicherheitsschuh ist nicht gleich Sicherheitsschuh

Damit deine Schuhe Teil deiner Schutzausrüstung werden können, werden sie anhand von bestimmten Kriterien in verschiedene Klassen eingeordnet, von denen du sicherlich bereits gehört hast: Die Einteilung erfolgt von „SB“ bis „S5“. Eine genaue Auflistung mit den einzelnen Unterscheidungen haben wir dir hier zusammengestellt.

Und was genau bedeuten nun diese einzelnen Kriterien und welchen Unterschied machen sie für dich beim Tragen?

Zehenschutzkappe

Jeder Sicherheitsschuh verfügt über eine stabile Kappe, die von der Schuhspitze bis in etwa zur Zehenwurzel reicht. Diese muss einer Einwirkung von 200 Joule standhalten. Das entspricht in etwa einem Gewicht von 20 Kilogramm, das aus einem Meter Höhe auf deine Füße fällt. Wenn es keine Fallhöhe gibt, sondern etwas über deinen Fuß beispielsweise rollt, muss diese Kappe ein Gewicht von bis zu 1.500 Kilogramm aushalten, ohne dass deine Zehen beschädigt werden. Tritt einer dieser Fälle ein, kann natürlich die Schutzkappe beschädigt sein und du musst deinen Schuh austauschen.

Obwohl dieser Schutz häufig unter dem Namen Stahlkappe bekannt ist, kann er auch aus Kunststoff, Aluminium oder sogar Titan bestehen. Jedes Material hat dabei unterschiedliche Auswirkungen auf den Schuh. Um die 200 Joule abhalten zu können, sind Kunststoffkappen dicker gearbeitet und lassen so den Schuh eventuell etwas klobiger erscheinen oder bieten im Innern weniger Platz. Allerdings sind sie dabei sehr leicht. Stahlkappen hingegen sind auffallend schwerer und unterstützen im Winter kalte Füße, können dafür aber recht dünn gearbeitet werden. Da jede Variante ihre eigenen Vor- und Nachteile hat, musst du für deinen Fall selber entscheiden, was wichtig ist.

Rutschhemmung

Bleiben deine Schuhe rutschfest auf einem Keramikboden, auf den gerade Wasser und Reinigungsmittel aufgetragen wurden, so erfüllen sie den SRA-Standard. Bleibst du sicher auf einem Stahlboden mit Glycerin, so handelt es sich um den SRB-Standard. Schuhe, die in beiden Situationen rutschfest bleiben, gehören zum SRC-Standard.

Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich

Eine Dämpfung in der hinteren Sohle sorgt dafür, dass harte Stöße weich abgefedert werden. Das sorgt natürlich für ein angenehmes Tragegefühl und schützt deine Füße vor Verletzungen.

Kraftstoffbeständigkeit

Die Sohle deiner Sicherheitsschuhe ist so gearbeitet, dass sie dauerhaften Kontakt mit Kraftstoffen wie Benzin oder Öl ausgesetzt sein können, ohne dass sie davon Schaden nehmen. Das bezieht sich sowohl auf die Materialzusammensetzung als auch auf die verwendeten Verbindungsmittel.

Durchtritthemmung

Ein Tritt auf einen spitzen Gegenstand kann dir kaum noch etwas anhaben, wenn deine Schuhe über eine Durchtritthemmung verfügen. Früher wurde diese aus Metall angefertigt, mittlerweile greifen die Hersteller aber vermehrt auf technische Gewebe wie zum Beispiel Kevlar und ähnliches zurück.

Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme

Sicherheitsschuhe der Klassen S2 und S3 sind aus einem Obermaterial gefertigt, mit dem du auch bei Regen trockene Füße behältst. Die Schuhe dürfen innerhalb von 60 Minuten kein Wasser durchlassen, dürfen aber in der gleichen Zeit auf maximal 30% des Obermaterials Wasser aufgenommen haben. Der Schuh darf also von außen leicht nass werden, allerdings darf in dieser Stunde keine Feuchtigkeit zum Fuß vordringen. Du kannst also mit diesen Schuhen bei Regen draußen arbeiten. Allerdings solltest du es vermeiden, damit ausgiebig durch Pfützen zu springen – dafür sind dann die Sicherheitsstiefel der Klassen S4 und S5 besser geeignet.

Profilierte Laufsohle

Für deinen sicheren Tritt sorgt die speziell profilierte Laufsohle. Es ist recht unwahrscheinlich, dass es Sicherheitsschuhe gänzlich ohne Profil auf der Sohle gibt, allerdings gibt es hier umfangreiche Auswahlmöglichkeiten, die sich nach dem Boden richten, auf dem du dich hauptsächlich aufhältst.

Mit grobstolligen Profilen bewegst du dich beispielsweise auf dem ungleichmäßigen Gelände von Baustellen sicher vorwärts. Befindest du dich mehr auf ebenen Hallenfußböden, brauchst du weniger stark ausgeprägte Stollen und könntest eher nach Modellen mit sogenannten Drehpunkten Ausschau halten. Das sind die eingeprägten Kreise, die du oft auf Höhe des Fußballens siehst.

Für jeden etwas dabei?

Das waren die wichtigsten Kriterien, die für die Klassifizierung von Sicherheitsschuhen genutzt werden. Dazu gibt es noch viele weitere Merkmale, die erfüllt werden können und die für dich entscheidend sein können, welcher Schuh der Richtige für dich ist.