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Unterschiedliche Warnschutzkleidung auf Bügeln

Wie funktioniert eigentlich Warnschutz-Kleidung? 30. September 2021

Sie leuchtet und strahlt bei jeder Witterungsbedingung: Warnschutzkleidung ist rein von der Farbauswahl vielleicht speziell, kann dich im Zweifelsfall aber effektiv schützen. Schon allein deswegen verdient sie einen genaueren Blick auf ihre Funktionsweise und was du beim Tragen unbedingt beachten solltest.




Erst ein bisschen Physik-Theorie…

Warnschutzkleidung besteht grundsätzlich aus zwei Obermaterialien mit unterschiedlichen Eigenschaften: Ein Teil ist fluoreszierend und einer retroreflektierend. Oder einfacher ausgedrückt: Ein Teil ist in sehr grellen Farben gehalten und ein Teil spiegelt Licht wider.

Ist die Warnschutzkleidung für den gewerblichen Bereich zugelassen, werden für die grellen Bereiche sogenannte Tagesleuchtfarben in den Tönen Gelb, Orange oder Rot verwendet. Diese sind bei Tages- und Dämmerlicht immer gut zu sehen und leuchten dich schon von weitem an. Andere Farben wie Blau oder Grün haben eine schwächere Leuchtkraft und sind nicht für berufliche Warnschutzbekleidung zugelassen. Trotzdem hast du bestimmt schon Westen in diesen Farben gesehen. Diese werden jedoch offiziell Kennzeichnungswesten genannt und können natürlich im privaten Umfeld getragen werden oder in Bereichen, in denen keine zertifizierte Warnschutzkleidung vorgeschrieben ist.

Den wohl auffälligsten Bestandteil bilden die retroreflektierenden Streifen. Bei Tageslicht erscheinen sie oft grau bis silbrig und auf dem ersten Blick vielleicht etwas unspektakulär. Werden sie aber im Dunkeln von einer Lichtquelle getroffen, scheinen sie von sich aus zu leuchten. Für diesen Effekt bestehen die Streifen aus einer normal reflektierenden Schicht und vielen kleinen Glaskügelchen, die auf dieser Schicht aufgebracht sind. Diese Kombination wirft das Licht etwas anders zurück als ein glatter Spiegel. Aus dem Physikunterricht erinnern wir uns daran, dass bei einem Spiegel der Einfallswinkel der gleiche ist wie der Ausfallwinkel bei einer Reflexion. Würden die Reflektoren genauso funktionieren, wären sie weniger effektiv. Sie würden nur dann stark leuchten, wenn der Betrachtende zufällig im richtigen Winkel zu ihnen stehen würde. Die Glaskügelchen machen nun genau zwei Sachen anders: Sie werfen das Licht annähernd in die Richtung zurück, aus der es gekommen ist und streuen es noch dabei ein wenig. Dieses diffuse Licht kann von jedem Standpunkt aus gesehen werden.

…und dann eher Praktisches

Nur wenn beide Elemente – die Tagesleuchtfarben und die Reflektoren – ausreichend vorhanden sind und in einem richtigen Verhältnis zueinanderstehen, darf sich Kleidung Warnschutzkleidung nennen. Eine Jacke, die nur mit einem leuchtend grellen Orange bedruckt ist, ist keine Warnschutzjacke. Genauso wenig bekommt eine Weste nur aus Reflektormaterial eine entsprechende Zertifizierung.

Was muss ich bei meiner Warnschutzkleidung beachten?

Egal, ob Warnschutz T-Shirt, Warnschutz Pullover oder Hose - Bei solch speziellen Materialien gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest, damit sie dir lange erhalten bleiben.

Sonnenlicht strapaziert die Farben und lässt besonders die Tagesleuchtfarben schnell verblassen. Wenn du deine Warnschutzkleidung gerade nicht tragen musst, bewahre sie am besten an einem Ort auf, wo sie vor Tageslicht geschützt ist.

Auch das Waschen von Warnschutzkleidung ist ein sehr spezielles Thema. Ist deine Kleidung dreckig, können natürlich weder die Reflektoren noch die fluoreszierenden Farben richtig wirken - also muss sie gewaschen werden. Machst du das aber zu häufig, sind besonders die Reflektoren in Gefahr, denn gerade die kleinen Glaskügelchen neigen dazu sich beim Waschen zu lösen, wodurch die Retroreflexion nicht mehr wie gewünscht wirkt. Achte unbedingt auf die Angaben des Herstellers, um zu erfahren, ob du deine Warnschutzkleidung selbst waschen kannst oder zur professionellen Reinigung bringen musst.

Bevor du von diesen Hinweisen genervt mit den Augen rollst, denk daran, dass Warnschutzkleidung dafür da ist, dein Leben zu schützen. Also, schau in die Beschreibung von dem Hersteller und halte dich an seine Vorgaben, damit du lange sicher geschützt bist.


Foto: iStock.com/natalie_board
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