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Unterschiedliche Arbeitshandschuhe

Wie schützen Arbeitshandschuhe?

01. September 2022

Arbeitshandschuhe schützen dich vor den häufigsten Arbeitsunfällen: Handverletzungen. Viele von uns arbeiten hauptsächlich mit den Händen – ganz egal, ob in der Werkstatt oder im Büro. Es wird also dringend Zeit, dass wir uns mit Arbeitsschutzhandschuhen auseinandersetzen und klären, wie sie unser wichtigstes „Werkzeug“ vor Schaden bewahren.




Arbeitshandschuhe schützen deine Hände

Nach wie vor machen Verletzungen der Hand den größten Teil in der Unfallstatistik der DGUV* aus. Mit knapp 34% liegen sie weit vor Fußverletzungen (19%), die auf dem zweiten Platz folgen. Laut zurückliegender Statistiken der DGUV haben sich diese Zahlen in den vergangenen Jahren kaum verändert.

Da wir unsere Hände für fast alle Tätigkeiten nutzen, ist es kein Wunder, dass diese daher auch am meisten gefährdet sind. Daraus erkennst du gleichzeitig den Wert deiner Hände. Schütze sie also richtig. Ob du während der Arbeit mit aggressiven Chemikalien oder scharfkantigen Gegenständen zu tun hast, oder zu Hause in deinem Garten arbeitest: Für fast jeden Einsatzbereich gibt es eine ausreichende Auswahl an Schutzhandschuhen.

Finde den richtigen Handschuh

Brauchst du während deiner Arbeitszeit einen Arbeitshandschuh, so schreibt eine Gefährdungsbeurteilung genau vor, was dieser Handschuh erfüllen muss. Für zertifizierte Schutzhandschuhe gibt es unterschiedliche Normen. Sie stellen sicher, dass es für jede Gefahrensituation gezielte Vorschriften gibt. Dadurch kannst du gezielt das richtige Modell für dich auswählen.

Über allen Normen steht die DIN EN 420. Sie legt die allgemeinen Anforderungen und Prüfverfahren für Handschuhe fest. Nur mit dieser Norm darf sich ein Handschuh „Schutzhandschuh“ nennen. Weitere Normen sind:

  • DIN EN 374-1: Schutz gegen chemische Risiken
  • DIN EN 374-5: Schutz gegen Mikroorganismen
  • DIN EN 388: Schutz gegen mechanische Risiken
  • DIN EN 407: Schutz gegen thermische Risiken
  • DIN EN 421: Schutz gegen ionisierende Strahlung und radioaktive Kontamination
  • DIN EN 455: Medizinische Einmalhandschuhe
  • DIN EN 511: Schutz gegen Kälte
  • DIN EN 659: Feuerwehrschutzhandschuhe
  • DIN EN 60903: Arbeiten unter Spannung - Handschuhe aus isolierendem Material
  • DIN EN 10819: Schutz gegen mechanische Schwingungen und Stöße
  • DIN EN 11393-1: Widerstand gegen Kettensägenschnitte
  • DIN EN 1149: Schutz vor elektrostatischer Aufladung
  • DIN EN 12477: Schutzhandschuhe für Schweißer

Zum Teil sind diese Normen kombinierbar, sodass es beispielsweise Chemikalienschutzhandschuhe (DIN EN 374) mit einem zertifizierten Schnittschutz (DIN EN 388) gibt. Die unterschiedlichen Eigenschaften erreichen Hersteller durch verschiedene Materialien, deren Auswahl immer innovativer wird.

Zusätzlich zu den formellen Ansprüchen gibt es einen zweiten wichtigen Einflussfaktor für den richtigen Arbeitshandschuh: dich. Deine Handschuhe müssen dir passen. Wie du die richtige Größe findest und warum das wichtig ist, erfährst du in diesem Beitrag von uns. Obendrein spielen eventuelle Allergien von dir eine Rolle. Reagierst du mit Jucken oder Rötungen auf bestimmte Materialien, vermeide diese und suche nach entsprechenden Alternativen.

Entscheide dich nach Möglichkeit für Handschuhe, die sich für dich angenehm anfühlen und die dir ein entspanntes Arbeiten ermöglichen. Sie schützen deine Hände und damit deine Arbeitskraft. Fühlst du dich mit ihnen nicht wohl, legst du sie im schlimmsten Fall ab und bist ungeschützt.

Achte auf den richtigen Mittelweg

Der perfekte Arbeitshandschuh schützt dich allumfassend vor möglichen Gefahren und lässt gleichzeitig ein sehr gutes Tastempfinden und Fingerfertigkeit zu. Je gravierender die Risiken sind, desto schwieriger ist es für Hersteller, diese Kombination vollständig aufrecht zu halten. Leichte Montagehandschuhe lassen dich kleinteilige Arbeiten sicher ausführen, stoßen allerdings an ihre (Schutz-)Grenzen, wenn du beherzt in eine Kiste mit scharfkantigen Metallschrott greifst. Soll der Schnittschutz etwas stärker sein, kannst du kleine Schrauben vielleicht etwas schwieriger greifen.

Hin und wieder kann es für dich sinnvoll sein, zwei Arbeitshandschuhe miteinander zu kombinieren. So sind Chemikalienschutzhandschuhe nicht atmungsaktiv und du schwitzt darin. Ziehst du Handschuhe aus dünner Baumwolle darunter an, nehmen diese die Feuchtigkeit auf. Für dich fühlt sich das angenehmer an. Im medizinischen Bereich ist es im Laufe der letzten Jahre gängig geworden, zwei Einmalhandschuhe übereinander zu ziehen. So können kleine Beschädigungen am Material ausgeglichen werden. Die Infektionsgefahr für Patienten und das medizinische Personal ist dadurch stark gesunken.

Je nach Anwendungsbereich kann es also sein, dass du einen Kompromiss zwischen Schutz und Komfort eingehen musst. Die Gefährdungsbeurteilung für deinen Arbeitsbereich legt fest, welche Schutzklassen deine Sicherheitshandschuhe erfüllen müssen. Hast du Fragen zu Passform oder Unverträglichkeiten, wende dich an die Fachkraft für Arbeitssicherheit. Denke dabei immer daran, dass Arbeitshandschuhe deine Hände und deine gesamte Gesundheit schützen.

Quelle: Statistik Arbeitsunfallgeschehen 2020; Tabelle 29, Seite 53